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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

M. Pühringer:
"Beiträge zur kinematischen und dynamischen Kalibrierung eines Industrie-Roboterarmes";
Betreuer/in(nen): H.-B. Neuner, S. Horvath; E120-05 Department für Geodäsie und Geoinformation/Ingenieurgeodäsie, 2019; Abschlussprüfung: 25.11.2019.



Kurzfassung deutsch:
Bedingt durch ihre Interdisziplinarität ist die Ingenieurgeodäsie immer wieder mit neuen Anwendungen
und Aufgaben gefordert. Getrieben durch Industrie 4.0 stellen Industrieroboter ein
solches Betätigungsfeld dar, das erst in letzter Zeit entstanden ist und nun die Ingenieurgeodäten
beschäftigt.
Ziel dieser Arbeit ist es, eine Kalibrierung eines Roboterarmes durchzuführen, wobei ein Lasertracker
als Referenz dient. Dazu wird ein mathematisches Modell des Roboterarmes benötigt,
dass anhand von Koordinatensystemen die Geometrie des Roboterarmes beschreibt. Es handelt
sich dabei um ein parametrisches Modell, dessen Parameter mittels eines Schätzverfahrens, dass
die Kalibrierung darstellt, bestimmt werden sollen.
Zur Kalibrierung werden sowohl ein kinematisches als auch ein dynamisches Modell verwendet.
Das kinematische Modell umfasst 33 Parameter, die die Geometrie des Roboterarmes sowie
die Transformation zwischen Roboterarm und Lasertracker beschreiben. Das dynamische Modell
stellt eine Erweiterung des kinematischen Modells dar, zusätzlich zu den Parametern des
kinematischen Modells werden fünf Steifigkeitsparameter eingeführt.
Eine Simulation zeigt, dass lineare Abhängigkeiten zwischen einigen Parametern auftreten,
die durch die Geometrie des Roboterarmes bedingt sind. Durch eine Singulärwertzerlegung können
vier Parameterpaare und zwei Parametertripel identifiziert werden, von denen jeweils nur
ein Parameter im Ausgleichsverfahren bestimmt werden kann. Weiters kann durch die Simulation
festgestellt werden, dass für die Kalibrierung eine zufällige Auswahl an Armstellungen des
Roboterarmes äußerst wichtig ist, um die Anzahl der Korrelationen zwischen den Parametern
gering zu halten.
Bei der Durchführung der Kalibrierung zeigt der Globaltest, dass der Roboterarm nicht vollständig
durch die aufgestellten Modelle repräsentiert werden kann, wobei das dynamische Modell
bessere Werte erzielt. Auch durch einige weiterführende Untersuchungen können etwaige Modellschwächen
nicht gefunden werden. Dennoch wurden im Zuge dieser Arbeit wichtige Erkenntnisse
gewonnen und einige nützliche Nebenprodukte gescha en, die sowohl für eine Optimierung der
vorliegenden Kalibrierung als auch für Anwendungen abseits der Kalibrierung genutzt werden
können.

Kurzfassung englisch:
Engineering geodesy is a very interdisciplinary field within geodesy, which is always challenged
with new applications and tasks. Driven by Industry 4.0, industrial robots represent such a new
field that has emerged only recently and now concerns the engineering geodesists.
The aim of this work is to perform a calibration of a robotic arm using a laser tracker as a
reference. For this purpose, a mathematical model of the robot arm is required that describes
the geometry of the robot arm by means of coordinate systems. This model is a parametric
model whose parameters should be determined by an estimation procedure that represents the
calibration.
For the calibration both a kinematic and a dynamic model are used. The kinematic model
includes 33 parameters that describe the geometry of the robot arm and the transformation
between robot arm and laser tracker. The dynamic model is an extension of the kinematic
model, which introduces five additional sti ness parameters.
A simulation shows that linear dependencies between some parameters occur due to the
geometry of the robot arm. By a singular value decomposition, four parameter pairs and two
parameter triplets can be identified, of which only one parameter can be estimated in the adjustment
procedure. Furthermore, the simulation reveals that a random selection of arm positions
of the robot arm is of utmost importance for the calibration to keep the number of correlations
between the parameters low.
When performing the calibration, the global test shows that both calibration models cannot
fully represent the robot arm, whereby the dynamic model achieves better values. Even some
further investigations can not find possible model weaknesses. Nevertheless, in the course of this
work, important insights have been gained and some useful secondary products got created that
can be used both for optimization of the present calibration and for applications apart from
calibration.

Schlagworte:
Robot Arm, Absolute Calibration, Laser Tracker

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.