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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

M. Neugschwendtner:
"Die Rückführung von Katastergrenzen: Ist die Dokumentation von Änderungen im Kataster dafür gerüstet?";
Betreuer/in(nen): G. Navratil; Department für Geodäsie und Geoinformation, FB Geoinformation, 2018; Abschlussprüfung: 12.06.2018.



Kurzfassung deutsch:
Der österreichische Kataster ist aufgrund seines 200-jährigen Bestehens mittlerweile zum österreichischen Kulturgut geworden. Seit der Entstehung des stabilen Katasters im Jahre 1817 durch das Grundsteuerpatent gibt es eine mehr oder weniger genau dokumentierte Evidenzhaltung des Katasters. Das bedeutet, dass von Beginn an darauf geachtet wurde Veränderungen im Kataster einzuarbeiten um diesen auf einen aktuellen Stand zu halten. Aus diesem Grund muss es theoretisch möglich sein die Grundgrenzen geschichtlich zurück zu verfolgen und für jeden Zeitpunkt festzustellen wie die Eigentumsverhältnisse waren. Im Zuge dieser Diplomarbeit wird versucht, die alten Zustände/Grenzen im Kataster wiederherzustellen. Zu diesem Zweck werden Teilungspläne, Lagepläne und weitere relevante technische Unterlagen sowie alte Mappenblätter zu Hilfe genommen.
Die zentralen Fragen die mit Hilfe dieser Arbeit beantwortet werden sollen sind:
- Ist eine solche Rückführung der Grenzen möglich und wo treten Probleme auf?
- Treten bei der Wiederherstellung Klaffungen zwischen den Grenzen auf? Welche Größenordnung und Ursachen haben diese?
Diese Arbeit beginnt mit einem theoretischen Teil, welcher neben der Definition und dem Inhalt des Katasters auch seine Geschichte erläutert. Dabei wird vor allem auf die Evidenzhaltung des Katasters sowie die wesentlichen Änderungen im Katasterkonzept eingegangen. Weiters wird sich ein eigenes Kapitel mit der digitalen Katastralmappe und ihrer Entwicklung, ihren Ziele sowie Inhalten beschäftigen. Anschließend soll in einem weiteren Kapitel die Dokumentation der Änderungen in der digitalen Katastralmappe näher beschrieben werden, da hier wesentliche Informationen für den praktischen Teil enthalten sind. Der letzte Abschnitt des theoretischen Teils beschäftigt sich mit dem Festpunktfeld und geht auf dessen Entwicklung und Änderungen ein. Der praktische Teil umfasst die Rückführung der Grenzen, welche in einem kleinen Testgebiet in der Katastralgemeinde Strasserfeld in Niederösterreich durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass eine solche Rückführung prinzipiell möglich ist, es jedoch auch immer wieder Probleme gegeben hat, besonders dann, wenn es sich um grafische Grenzen gehandelt hat. Deshalb wird anschließend näher beschrieben wo es welche Herausforderungen im Rückführungsprozess zu meistern gab und zu welchem Ergebnis der Vergleich zwischen der DKM von 1997 und den rückgeführten Grenzen kommt. Abschließend wird diskutiert welche Änderungen es in der Dokumentation des Katasters geben müsste um eine bessere Evidenzhaltung und leichtere Rückführung der Grenzen im Kataster zu ermöglichen.

Kurzfassung englisch:
Due to its 200 years existence the Austrian land cadastre has become an Austrian cultural asset nowadays. Since the establishment of a stable cadastre in 1817 by the Land Tax Act, there is a more or less precisely documented evidence of the cadastre. In particular, attention was directed to document any change within the cadastre to keep it up to date. Therefore, it theoretically has to be possible to historically trace back the property boundaries and determine the ownership structure for any date. In the course of this diploma thesis an attempt is made to restore the original states / borders in the cadastre. For this purpose, sharing plans, site plans and other relevant technical documentation as well as old map sheets (deutsch: Mappenblätter) are used.
The central questions to be answered in this thesis are the following:
- Is such a reconstruction of boundaries possible and where may problems occur?
- Do gaps between boundaries occur during recovery? What are their magnitude and causes?
This work begins with a theoretical part, explaining the definition and the content of the Austrian land cadastre as well as its history. In particular, the evidence and the significant changes in the cadastral system are discussed. Furthermore, a separate chapter will deal with the Digital Cadastral Map as well as its development, goals, and content. Subsequently, the documentation of the changes in the Digital Cadastral Map will be described in detail, as it contains essential information for the practical part of this work. The final section of the theoretical part deals with the control point field (deutsch: Festpunktfeld) and discusses its development and changes. The practical part, which was conducted in a small test area in the cadastral community (deutsch: Katastralgemeinde) Strasserfeld in Lower Austria, covers the return of the borders for the last 20 years. The results show that such a return is possible in principle. However there have also been problems here and there, especially with graphical boundaries. Therefore there is an additional chapter, describing the challenges in the return process in detail and explaining the result of the comparison between the Digital Cadastral Map of 1997 and the returned boundaries. Finally, it is discussed which changes would have to be made in the documentation of the cadastre to enable a better evidence and an easier return of the borders.

Schlagworte:
Kataster, Dokumentation, Machbarkeit, Rückführung, Grenze


Elektronische Version der Publikation:
https://publik.tuwien.ac.at/files/publik_270524.pdf


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.