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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

L. Rammer:
"Ist der österreichische Kataster auf Katastrophen vorbereitet?";
Betreuer/in(nen): G. Navratil; Department für Geodäsie und Geoinformation, 2015; Abschlussprüfung: 15.06.2015.



Kurzfassung deutsch:
Österreich verfügt über ein gut funktionierendes Katastersystem. Dieses ist die Grundlage für zahlreiche öffentlich-rechtliche sowie privatrechtliche Aufgaben wie der Grundstücksbesteuerung, Eigentumssicherung, Raumplanung, etc. Ein Katastrophenereignis kann jedoch unter Umständen beträchtliche Auswirkungen auf den Kataster haben. Einerseits können Fest- und Grenzpunkte in der Natur zerstört oder verschoben werden und andererseits kann es zu einem Verlust von Daten kommen.
Ziel dieser Arbeit ist anhand unterschiedlicher Szenarien zu untersuchen wie die vernichtete Katasterrealisierung in der Natur bzw. ein Datenverlust wiederhergestellt werden können. Dadurch soll die Hypothese der Arbeit "Der österreichische Kataster ist aufgrund seiner regelmäßigen Konfrontation mit unterschiedlichen Katastrophen in der Vergangenheit auch heute gegen Gefahren gut gerüstet" bestätigt werden.
Zur Untermauerung dieser Hypothese werden die Folgen dreier Naturgefahren (Hochwasser, spontane Massenbewegungen und Erdbeben) unter Bezugnahme konkreter Ereignisse beleuchtet. Im Fokus der Bearbeitung stehen mögliche Auswirkungen auf den Verlauf der Eigentumsgrenzen, die technische Rekonstruktion sowie die für eine Rekonstruktion zur Verfügung stehenden gesetzlichen Verfahren.
Im Zuge von Katastrophen kann es auch zum Verlust von Kataster- und
Grundbuchsunterlagen kommen. Sowohl Grundbuch als auch Kataster werden mittlerweile bereits seit über drei Jahrzehnten automationsgestützt in Form der Grundstücksdatenbank geführt. Aufgrund modernster technischer Sicherheitsvorkehrungen besteht für diese digital vorliegenden Daten ein nur sehr geringes Ausfallsrisiko. Einige wenige Bestandteile des Katasters und des Grundbuchs liegen jedoch noch in analoger Form vor. Bei deren Vernichtung können diese allerdings zum Teil anhand anderer Archive, in denen Duplikate vorliegen, rekonstruiert werden. Zu klären ist, in welchen Archiven diese Informationen aufbewahrt werden und inwieweit die Rekonstruktion aus diesen Grundlagendaten gelingt.
Die Untersuchung dieser Fragen wird letztendlich Aufschluss über die Robustheit des österreichischen Katasters geben.

Kurzfassung englisch:
Generally speaking, Austria has a well-working cadastral-system. This provides the basis for several public law and private law responsibilities like land taxation, ownership protection, spatial planning, etc. However, under certain circumstances a disaster can have great effects on the cadastre. On the one hand reference points and boundary marks might be destroyed or displaced, on the other hand important data might get lost.
On the basis of different disaster scenarios, this thesis aims to discover how potential destroyed realization of the cadastre and loss of data might be re-established. Thus, the hypothesis "The Austrian cadastre must be well prepared for disasters, since it has faced and dealt with several of them in the past" should be confirmed.
The above mentioned hypothesis shall be supported by analysing the effects of three different natural hazards (floodwater, mass movement and earthquake) with reference to certain events. Thereby, the focus will be on possible impacts on the course of boundary lines, technical reconstruction as well as available legal procedures for reestablishment.
In the course of a disaster cadastral and title register data might get lost as well. Over the last three decades both title register and cadastre have already been processed by a computerized database referred to as the "Grundstücksdatenbank". Due to the latest security precautions there is only a minor risk of failure for these digital data. Nevertheless, a few analogue components still exist. In the case of its destruction the data might be reconstructed on the basis of duplicates of other archives. This thesis examines where duplicates of analogue data are stored and to what extent these data might be restored in case of an occurring data loss event.
The results of the thesis will eventually provide information about the robustness of the Austrian cadastre.

Schlagworte:
Kataster, Sicherheit, Katastrophenfall, WIederherstellung

Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.