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Diplom- und Master-Arbeiten (eigene und betreute):

R. Gegenleitner:
"Anwendung von Georadarmessungen zur Untersuchung von neotektonischen Vorgängen im Wiener Becken";
Betreuer/in(nen): E. Brückl, K. Roch; E 128-2 Institut für Geodäsie und Geophysik/ Forschungsgruppe Geophysik, 2003.



Kurzfassung deutsch:
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob mittels Georadar geologische Strukturen, die neotektonische Vorgänge widerspiegeln, erkundet werden können. Das Ziel der Erkundung ist das Auffinden von geologischen Störungen, die sich bis in oberflächennahe Bereiche fortsetzen. Diesbezügliche Messungen wurden in zwei Untersuchungsgebieten im Wiener Becken, das eine Vielzahl von Störungen aufweist, durchgeführt. Diese Messgebiete sind auch Untersuchungsgebiete des ENTEC-Projektes (Environmental Tectonics Research Program), eines geowissenschaftlichen Forschungsnetzwerkes, an dem auch das Institut für Geologie der Universität Wien beteiligt ist.
Das Ergebnis der Georadarmessungen im Messgebiet Gänserndorf zeigt den Verlauf einer Schicht, die eine Unterbrechung und einen deutlichen Versatz aufweist.
Im Messgebiet Ebergassing-Wienerherberg zeigt das sonst eher gleichmäßig erscheinende Reflexionsbild an einigen Stellen Diskontinuitäten. Neben für das Georadar ungünstigen Bodenverhältnissen haben sich hier auch noch Störeinflüsse elektromagnetischer Natur in den Radargrammen abgezeichnet. Die Ergebnisse zusätzlicher Messmethoden, wie Seismik, Gravimetrie, Elektromagnetische Induktion und geoelektrische Sondierung, geben aber übereinstimmend Aufschluss über den geologischen Aufbau des Untergrundes. Sie stützen somit die Annahme einer neotektonischen Störung. Insbesondere der Vergleich mit einem entsprechenden Profil der OMV 3D-Seismik, in dem eine Störungszone deutlich sichtbar ist, ermöglicht, vermutete Störungsäste bis an die Oberfläche zu verfolgen.
In beiden Untersuchungsgebieten konnten also Ergebnisse erzielt werden, die die Struktur des Untergrundes in Zusammenhang mit neotektonischen Vorgängen bringen.
Zusätzlich zu den im Vordergrund stehenden Georadarmessungen wurden in einem der beiden Messgebiete, der Mitterndorfer Senke, auch Untersuchungen mit anderen geophysikalischen Methoden durchgeführt. Die einzelnen Ergebnisse wurden verglichen und ermöglichten eine gemeinsame Interpretation.


Zugeordnete Projekte:
Projektleitung Ewald Brückl:
ALP 2002 - Ein seismisches 3D-Modell der Ostalpen


Erstellt aus der Publikationsdatenbank der Technischen Universität Wien.