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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

E. Brückl, J. Brückl, A. Draxler, S. Mertl, S. Weginger:
"Massenbewegungen als seismische Quellen";
Talk: Pangeo Austria 2014, Graz; 2014-09-14 - 2014-09-19; in: "Pangeo Austria 2014", 20/1 (2014), ISSN: 1608-8166.



German abstract:
So unterschiedlich und weit gespannt die Erscheinungsformen von Massenbewegungen sind, so vielfaltig sind
auch die seismischen Ereignisse, die mit den damit verbundenen Prozessen einhergehen. Der Beitrag bietet
einen Einblick in dieses junge Gebiet der Seismologie und beruht auf wichtigen Publikationen und eigenen
Arbeiten.
Große Bergstürze (z.B. Mount St. Helens, 1980, Randa 1991) sind die Quellen eines neuen Typs von global
registrierten Erdbeben, deren Magnituden teilweise M=5 übersteigen. Diese Beben unterscheiden sich von
tektonischen Beben durch die, bezogen auf die Magnitude wesentlich längere Dauer der Quellfunktion und die
niedrigere, obere Grenzfrequenz des seismischen Signals. Der Herdmechanismus wird durch eine CSF (Centroid
Single Force) oder eine zeitlich variable, aber ortsfeste Kraft beschrieben. Aus den seismischen Daten kann das
Produkt aus der vektoriellen Verschiebung des Schwerpunktes mit der Masse, sowie Angaben über Haft- und
Gleitreibung abgeleitet werden. Die Daten regionaler seismischer Netze ermöglichen in Verbindung mit
Satellitenbildern eine detaillierte Beschreibung des Auslaufvorganges.
Dieser neuen Art global oder zumindest regional beobachtbarer Beben stehen Mikrobeben mit Magnituden
von -3 bis 0 gegenüber, die mit Netzwerken auf Massenbewegungen erfasst werden können. Es wird die
seismische Aktivität von Massenbewegungen der verschiedensten Typen vorgestellt. Dabei steht der Bezug zu
den aktuell, in der Massenbewegung ablaufenden Prozessen und daraus abgeleitet, die weitere Entwicklung
hin zu einem dynamischen Bruch oder einer Stabilisierung im Vordergrund. Seismisches Monitoring auf
Massenbewegungen wird sinnvollerweise mit kontinuierlicher geodätischer Beobachtung und der Erfassung
der hydrologischen Einflussgrößen verbunden. Obwohl viele Fragen zur Interpretation der seismischen Daten
noch unbeantwortet bleiben müssen, zeichnet sich das Potenzial des seismischen Monitorings auf
Massenbewegungen zur Früherkennung einer drohenden Instabilität bereits klar ab.

Keywords:
Massenbewegungen, seismische Quellen


Electronic version of the publication:
http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_230931.pdf


Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.