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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

H. Hausmann, M. Staudinger, E. Brückl, C. Riedl:
"Beobachtung des Permafrosts am Sonnblickgipfel durch seismische Tomographie.";
Talk: Symposium Forschung im Hochgebirge, Ergebnisse aktueller Projekte am Sonnblick Observatorium und ein Blick über die Grenzen, Wien; 2009-10-20 - 2009-10-21; in: "Sonnblick Symposium", Akademie der Wissenschaften, (2009), ##?.



German abstract:
Im Alpinen Raum gehört die Kryosphäre (Gletscher und Permafrost) zu jenen Bereichen, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind. Während jedoch der Rückzug der Gletscher in den Alpen klar erkennbar ist, sind Verbreitung und Veränderung des Alpinen Permafrosts weder flächenhaft noch in Bezug auf Tiefe und Eisvolumen ausreichend bekannt. Instabile Gipfelregionen und Bergflanken weisen auf einen Rückzug des Permafrosts. Alpine Gefahren und geotechnische Probleme nehmen dadurch zu. Diese Studie wurde im Rahmen des ÖAW-Projekts "Permafrost in Austria" durchgeführt das durch die Messungen von Felstemperaturen, meteorologischen und geophysikalischen Parametern rund um den Sonnblickgipfelaufbau die Auswirkungen des Klimawandels auf den Permafrost dokumentiert.

Der verwendete Datensatz am Hohen Sonnblick (3106 m, Hohe Tauern, Salzburg) umfaßt vier seismische Tomographien während der Sommer 2008 und 2009 sowie Felstemperaturen dreier 20 m tiefer Bohrlöcher. Die Anordnung der seismischen Tomographie besteht aus einem 120 m langem 2D-Profil mit 3D Aspekt. Die seismischen Signale wurden an der Oberfläche in einem Abstand von 3 - 4 m angeregt und an 15 Bohrlochgeophonen registriert. Als Aufnahmesystem wurden vier Einzelrekorder im kontinuierlichen Modus verwendet, wobei einer das Pilotsignal des Hammers aufzeichnete.

Die Darstellung im Wellenfeld zeigt die zeitliche Variation von P- und vertikal polarisierten S-Wellen. Im Vergleich zu der Messung bei noch teilweise gefrorener aktiven Schicht (Anfang des Sommers) zeigt das ankommende Wellenfeld nach vollständigem Auftauen eine deutliche Verzögerung und weist eine erhöhte Datenqualität auf. Die Laufzeitdifferenzen der P-Wellen zeigen ebenfalls diese Verzögerung und können den Auftau-Prozessen in der aktiven Schicht (< 1 m) zugeordnet werden. Die beobachteten Felstemperaturen zeigen während eines Sommers Temperaturschwankungen bis in ca. 8 m Tiefe. Das vorläufige Ergebnis der 1D Inversion der Laufzeiten indiziert geklüfteten Fels bis in diese Tiefe und könnte so die kurzfristigen Schwankungen erklären (z.B.: starker Wärmeaustausch). Ab einer Tiefe von 8 m Tiefe zeigen die Laufzeitdifferenzen keine starken Änderungen des gefrorenen Fels/Kluftsystems.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.