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G. Thaler, M. Haberler-Weber, R. Weber:
"Einsatz von DGPS bzw. EGNOS Korrekturansätze in der präzisen Flottennavigation im urbanen Bereich im Rahmen des Projekts PPos-Taxi";
Talk: Geodätische Woche 2008, Bremen; 2008-09-30 - 2008-10-02.

Das Projekt PPos-Taxi stellt sich die effiziente Taxivermittlung aufgrund präziser Fahrzeugpositionierung zur Aufgabe. Ziel ist es, die mittels GPS bestimmten Positionen einer Taxiflotte, für den Vermittlungsvorgang so zu nutzen, dass damit die Fahrzeit zum Kunden diesem minutengenau mitgeteilt werden kann. Dies ist allerdings nur möglich wenn die Position des Fahrzeugs fahrstreifengenau (2m) bekannt ist, da ansonsten z.B. auf Brücken und in Einbahnen die Fahrtrichtung nicht festgestellt werden kann, was wiederum zu unkalkulierbaren Wartezeiten für den Kunden führt. Da allerdings Positionen basierend auf dem GPS-SPS (Standard Positioning Service) nur eine Genauigkeit von etwa 10-15 Meter aufweisen, werden folgende zwei differentielle Korrekturansätze getestet:

- Positionsverbesserungen durch den Bezug von EGNOS-Korrekturen über SISNET
- Verwendung von DGPS-Korrekturen eines lokalen Referenzstationsnetzbetreibers

Die Korrektur und Visualisierung der Position erfolgt ausschließlich in der Taxizentrale. Die unkorrigierte Position wird im NMEA-Format (GGA, GSA, GSV) vom Fahrzeug, die EGNOS-Korrekturen von SISNET und die DGPS-Korrekturen über NTRIP empfangen. Zusätzlich werden die GPS Broadcast Ephemeriden vom IGS ftp-Server heruntergeladen.
Um beide Ansätze zu testen wurden die beiden Programme PPos-RTCM und PPos-EGNOS entwickelt. Diese sind in der Lage sämtliche eingehenden Datenströme zu empfangen, zu decodieren und zur Positionierung zu nutzen. Anschließend wird die korrigierte Position an die Software zur Visualisierung weitergegeben. Um den Vermittlungsbetrieb nicht zu stören, diente ein Rechner am Institut für Geodäsie und Geophysik der TU Wien als "provisorische Taxizentrale", auf welchem beide Korrekturprogramme installiert wurden. Durchgeführt wurden sowohl statische Tests als auch dynamische Testfahrten im Stadtgebiet von Wien. Da sich das Projekt bereits in der Endphase befindet, sind einige Ergebnisse vorhanden und werden präsentiert.
Ebenfalls im Projekt enthalten ist die Entwicklung eines Algorithmus zur Reduktion von Multipath-Effekten basierend auf dem Signal zu Rauschverhältnis der GPS-Signale. Auch hierzu werden einige Ergebnisse und Erkenntnisse präsentiert.
Schlussendlich sollen beide Ansätze verglichen werden, um die wirtschaftlichste und effizienteste Lösung für die Taxivermittlung zu finden.

Project Head Michaela Haberler-Weber:
PPos-Taxi - Präzise Positionierung zur effizienten Taxivermittlung