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Talks and Poster Presentations (with Proceedings-Entry):

M. Lechthaler, R. Todor:
"Einsatz von Entscheidungsunterstützungsystemen für die Verkehrssicherheit";
Talk: CORP 2008, Wien; 2008-05-19 - 2008-05-21; in: "Mobility Nodes as Innovation Hubs", M. Schrenk, V. Popovich, D. Engelke, P. Elisei (ed.); Eigenverlag des Vereins CORP (Competence Center of Urban and Regional Planning), (2008), ISBN: 978-39502139-4-2; 10 pages.



German abstract:
Verkehrsknotenpunkte, wie Flughäfen, Bahnhöfe und Autobahnstationen sind in unserer rasant entwickelnden und mobilen Gesellschaft pulsierende und lebenswichtige Zentren, wo viele Leute zusammenkommen, länger oder kürzer verweilen, wo Informationen, Wissen, Erfahrungen und Ideen ausgetauscht werden, wo man gerne hinkommt und verlässlich eine funktionierende Infrastruktur findet und in Anspruch nimmt, wo man lebt. Diese gesellschaftswichtigen Punkte müssen eng mit den Verkehrsknoten und -adern verbunden und unterstützt werden, um die notwendige Mobilität zu ermöglichen. Jedoch bergen solche stark frequentierte Standorte bzw. Verkehrsdrehscheiben auch Gefahrenpotentiale hinsichtlich der Verkehrssicherheit.

Verkehrssicherheit bedarf weit aus mehr als einer rigorosen Gesetzgebung und Vollziehung bei der Benutzung der Infrastruktur und der Verkehrsmittel, es setzt auch eine dementsprechende Flächennutzung voraus. Die Flächennutzung, welche man letztendlich mit der Raumplanung gleichsetzen kann, stellt wiederum eine Aufgabe von Gebietskörperschaften dar, wie beispielsweise Bund, Länder/Regionen und Gemeinden.

Standortaufwertende Vorhaben, also Standort- und Maßnahmenplanungen, liegen somit im Kompetenzbereich von Gebietskörperschaften und unterliegen einerseits Fachplanungen von Experten, aber auch den Entscheidungs- und Umsetzungsbefugnissen von demokratisch legitimierten Politikern. Folglich bedürfen gemeinde- und regionalpolitisch standortaufwertende Vorhaben, die die Raumentwicklung und somit auch den Verkehr und die Verkehrssicherheit nachhaltig beeinflussen, ebenso entsprechender rechtlicher Kompetenzen im Bereich Raumordnung. Da die Raumplanung als "politischer Anspruch und behördliche Kompetenz sowie berufliche Option" (Bökemann 1999, S.14) verstanden wird, kann man im Wesentlichen von drei Gruppen von Akteuren ausgehen, nämlich Politiker, Beamte und Experten.

Zentraler Punkt dieser Arbeit ist ein räumliches Entscheidungsunterstützungssystem (DSS), welches den Notwendigkeiten bei Standort- und Maßnahmenentscheidungen, in der Verkehrsplanung und Verkehrssicherheit, angepasst wurde. Entscheidungsträger in lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sollten mit Hilfe eines DSS wissensbasiert und nachvollziehbar zu den notwendigen Entscheidungen gelangen. Eine nachvollziehbare Planung und Entscheidung wäre aber durchaus im Interesse der politischen Entscheidungsträger sowie deren Gebietskörperschaften. Das DSS führt zu optimierten Ergebnissen für eingesetzte Finanzmittel, Verkehrsplanung und Verkehrssicherheit sowie zu geringeren Unfallkosten und Kosten im Gesundheitssystem und letztendlich zum Schutz von Menschenleben.

Innerhalb des Konzeptes für ein räumliches Entscheidungsunterstützungssystem wurde die Interaktion der drei Gruppen von Akteuren, nämlich Politiker, Beamte und Experten, ermöglicht. Ausgehend von Verkehrsstatistiken, Unfallkosten, räumlichen Informationsgrundlagen und Best - Practice Anwendungen in der Verkehrsplanung, erstellen Fachexperten (Verkehrsplaner, Raumplaner, Bauingenieure, Visualisierungsdesigner etc.), die im Auftrag politischer Entscheidungsträger handeln, Alternativen für Neuplanung und notwendige Adaptierungen. Das Konzept des DSS ermöglicht die Interaktion der einzelnen Fachexperten untereinander und die optimale Visualisierung der Varianten für den Politiker.

Die politischen Entscheidungsträger bewerten letztendlich die zur Verfügung stehenden Alternativen nach deren Wertvorstellungen und entscheiden über eine Umsetzung gemäß ihren Befugnissen.


Electronic version of the publication:
http://publik.tuwien.ac.at/files/pub-geo_2344.doc


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