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Talks and Poster Presentations (without Proceedings-Entry):

M. Lechthaler:
"Kartographische Geovisualisierung (TU Wien)";
Talk: Kartographie, Geoinformation und Visualisierung der räumlichen Daten, Zagreb, Kroatien; Geodätische Fakultät (invited); 2006-09-15 - 2006-09-16.



German abstract:
Kartographische Geo(raum)visualisierung (TU Wien)

Die Geovisualisierung ist die graphische Abbildung georäumlicher Daten mit interaktiven, elektronischen Medien. Ihr Ziel ist es, die Akquisition von georäumlichen Informationen zu unterstützen. Somit kann der Begriff Geovisualisierung in zwei unterschiedliche Richtungen ausgelegt werden:
Auf der einen Seite handelt es sich um die Anwendung wissenschaftlicher Methoden bei der Visualisierung von Geodaten, welche in raumbezogene Fragestellungen eingebunden sind (z.B. Diagrammdarstellungen von Luftverschmutzungsdaten). Auf der anderen Seite können genau diese georeferenzierten Daten durch verschiedene räumliche Darstellungsformen präsentiert werden, bei deren Erstellung kartographische Geovisualisierungsmethoden anzuwenden sind.
Eine effiziente Geokommunikation, d.h. Kommunikation der räumlichen Information ist unvorstellbar ohne kartographische Georaumvisualisierungen. So prägen und bestimmen gegenwärtig neue Kommunikationsmedien (analoge, v. a. digitale interaktive und/oder animierte Karten, 3D-Abbildungen und virtuelle Landschaften) praktisch wie theoretisch den Alltag in der Kartographie. Kartographische Kommunikationsmedien sind im Prozess der kartographischen Modellbildung (Generalisierung, Geovisualisierung und Harmonisierung) konstruiert. Als zentrales Element des kartographischen/geographischen Informationssystems stellen sie die Schaltfläche - das "user interface", das Geoinformationsportal dar.
Die Selektion und Transformation der Geoobjekte in die Kartenobjekte ist maßstabsbedingt. Kartographische Modelle sind graphisch definiert. Die angewandte Kartengraphik muss dem Ausgabemedium - Bildschirm und/oder Papier - bezüglich ihrer spezifischen graphischen Auflösung angepasst werden.
Im Vortrag wird zuerst durch eine Reihe unlesbarer und qualitätsmäßig schlechter Kartengraphiken in verschiedenen Web-Implementierungen die erschwerte Geokommunikation und Wissensakquisition dargestellt. Weiters werden die Applikationen, die unter Bedingungen der kartographischen Methodenlehre in der Forschungsgruppe Kartographie der Technischen Universität Wien realisiert wurden, präsentiert.
Das Hauptaugenmerk des Vortragens liegt bei der Darstellung der angepassten Kartengraphik auf dem Prototyp des thematischen multimedialen und interaktiven Atlas Österreich "ÖROK Atlas Online - AIS Austria", der in Kooperation mit ÖROK (Österreichische Raumordnungskonferenz), der Universität Wien und der Technischen Universität Wien realisiert wurde (2005-2006). Folgende Anforderungen wurden an das System gestellt:
. Effiziente Geokommunikation unterstützt durch Kartenrauminformationen mittels Kartenmodelle verschiedener Maßstäbe, die als Benutzeroberfläche den Zugang zu den Geobasisdaten ermöglichen.
. Bildschirmangepasste Definition des komplexen maßstabsabhängigen Zeichenschlüssels für die kartographische Geovisualisierung, entsprechend der "groben" Bildschirmauflösung (im Vergleich zu der Druck-/Printausgabe).
. Darstellung der Option "Cross Media Publishing", d.h. der Möglichkeit, dass das System, ausgehend von der visualisierten Datenbankabfrage am Bildschirm im bestimmten Maßstab, die Ausgabe am Papier in gewohnter Papierkartenqualität gewährleisten kann.
Die Realisierung dieser Systemanforderungen wurde im Vortrag, unterstützt durch Ausschnitte der kartographischen bildschirmangepassten Kartengraphik in verschiedenen Maßstäben (1:250k, 1:500k, 1:1 Mio) präsentiert. Die Anwendung der 4-mal größeren Minimaldimensionen der Kartenzeichen, welche in Abhängigkeit von der graphischen Auflösung des Bildschirmes (technische Restriktionen) die Kartengraphik definieren, ergibt die Möglichkeit, die kartographischen Geovisualisierungen in 4-mal kleinerem Maßstab als Printkarte in höchster graphischer Qualität auszugeben.
Mit der Option "Cross Media Publishing" wird das Atlas Informationssystem "ÖROK Atlas Online - AIS Austria" für die individualisierte Benutzerdatenselektion, kartographische Geo(raum)visualisierung, Informationsakquisition und Ausgabe interessanter und ökonomischer.


Electronic version of the publication:
http://publik.tuwien.ac.at/files/pub-geo_1410.pdf



Related Projects:
Project Head Georg Gartner:
Entwicklung eines Prototyps "ÖROK Atlas online"


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