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Talks and Poster Presentations (without Proceedings-Entry):

E. Fragner, R. Weber:
"GNSS Beobachtungen zur Bestimmung Troposphärischer Parameter über Österreich";
Talk: XI. Internationale Geodätische Woche, Frankfurt am Main; 2002-10-15 - 2002-10-17.



German abstract:
Die Nutzung der Messdaten von GPS-Referenzstationen war lange Zeit auf die geodätische Positionierung und diverse Navigationsaufgaben beschränkt, wobei die Brechung der GPS-Signale in der Troposphäre und der Ionosphäre als Störgröße behandelt und durch geeignete Auswertestrategien eliminiert oder wenigstens reduziert werden muss.
Im Hinblick auf das Interesse der Meteorologen am Feuchtanteil der Atmosphäre (Zenith Wet Delay - ZWD) als wertvollen Beitrag zur Wettervorhersage versucht man deshalb das Verfahren zu invertieren und das hohe Genauigkeitspotential der Messgrößen zur Beobachtung der Atmosphäre heranzuziehen. Als Beispiel für die Ableitung troposphärischer Kenngrößen aus Mikrowellendaten seien die europäische Initiative COST-716, das AGNES Netzwerk der Schweiz oder das in den Mittelmeerländern erfolgreich durchgeführte Projekt MAGIC genannt. Die hierbei erreichte Genauigkeit der Schätzungen ist mit Daten von Radiosonden und Wasserdampfradiometern vergleichbar. Hervorzuheben sind sowohl die hohe zeitliche (30min bzw. 1 Stunde) als auch räumliche Auflösung (horizontal alle 50 km). Der Nachteil gegenüber den üblichen Ballonsondenmessungen liegt jedoch in der schlechten vertikalen Auflösung.
Für unsere Berechnungen verwenden wir neben Beobachtungen von GPS/GLONASS Permanentstationen in Österreich auch angrenzende Stationen des IGS und EUREF Netzwerks. Das Österreichische Permanentnetz besteht derzeit aus rund 25 Stationen mit einem Punktabstand von 50 – 120 km. Wir berechnen den ZWD dieser Permanentstationen für einen Zeitraum von 7 Tagen im Februar 2002. Anschließend vergleichen wir unsere Ergebnisse mit den Beiträgen verschiedener Analysezentren des COST-716 Projektes "Nutzung von GPS Messungen bodengebundener Empfänger für die Klimaforschung und die numerische Wettervorhersage" und den vom IGS bereitgestellten Schätzungen. Spezielle Betrachtungen beziehen sich auf die Verwendung der sogenannten Rapid Ephemeris anstelle der IGS Final Orbits. Weiters untersuchen wir den Einfluß von zusätzlichen GLONASS Daten im Hinblick auf eine Verbesserung sowohl der Anzahl als auch der Verteilung der Beobachtungen. Dabei müssen wir jedoch beachten, dass die GLONASS Daten aufgrund der schlechteren Güte der verfügbaren Orbits möglicherweise die Schätzungen verschlechtern.

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.